Riegbau mit lokalen Lehmsteinen

Beschreibung

Aus dem Boden an die Wand  – Lokal hergestellte Lehmsteine im Neubau

Für den Ersatzneubau eines Bauernhauses von 1834 im Luzerner Hinterland konnte die Faszination für alte Bautechniken erprobt werden.
Wie schon beim Vorgängerbau erfolgte die Tragkonstruktion in althergebrachter Ständerbauweise. Die Ausfachungen wurden mit vor Ort gepressten Lehmsteinen ausgemauert.

Dies im Gegensatz zum historischen Vorbild, bei dem Strohlehm auf horizontale Staken aufgebracht worden war. Der Lehm stammte auch dieses Mal aus dem Aushub. Mit der hydraulischen Lehmsteinpresse von Marc Hübner vom Lehmwerk konnten aus dem Ortslehm in Eigenleistung die rund 6000 Steine gefertigt werden und von a mano alias Manuel Bühler vermauert und verputzt werden.
Dank innovativer und entschlossener Handwerker konnten die ursprünglichen Ideen in ein Bauwerk umsetzt werden. Dies bedeutete auch, die haptischen und bauphysikalischen Qualitäten des Baustoffs Lehm hautnah erfahren zu können.

Der lokale lehmig-sandigen Aushub des Kellers wurde vor Ort als Stein in Form gepresst und auch zu Lehmmörtel gemischt. Sowohl die inneren wie auch die äusseren Riegelwände wurden damit ausgemauert und ersetzten damit den lehmigen Flechtwerkbewurf des Vorgängerbaus. Aussen wurde der  Lehmgrundputz angeritzt und mit Sumpfkalk verputzt, im Tenn Kalkmilch aufgetragen. Innen regulieren die Wände das Klima und so legten die Handwerker Wert auf ein zusatzfreies Deckputzprodukt, das das konsequente und erwünschte Wiederaufleben der Bautraditionen vervollkommnet.

Besichtigung Lehmsteinhaus

Weitere Beteiligte

• Architekt & Bauherr: Marc Frühauf, Genossenschaft blokk
• Lehmbau und Lehmmischung: a mano, Manuel Bühler
• Lehmprodukt: Topleem Helvetica

© Fotos:

• Marc Frühauf