Lehmfund

Anleitung
Lehm finden und bergen (Kleinmengen für Lehmtests oder Putzmuster)

 

Lehm ist:
Ton, Schluff, Sand, Kies und Steine

Lehm finden:
Lehm liegt in tieferen Schichten unterhalb der Humusschicht (B- und C-Horizont, siehe Skizze Bodenaufbau). Deshalb wird er in offenen Baugruben oder am Rande von Baustellen, etwa Strassenbaustellen offensichtlich. An manchen Stellen ist er dennoch natürlicherweise zugänglich, etwa in der Nähe von Flüssen, Bächen, in Tobeln und in feuchten Senken.
Auch in den flacheren Regionen der Schweiz ist er überall vertreten (Lehmkarte Schweiz).
Sofern es kein öffentlicher Grund ist, sollte allerdings vorab eine Erlaubnis in Absprachen mit Grundstücksbesitzern zur Bergung eingeholt werden.

Zeigepflanzen für Lehmböden sind Knötericharten, Hederich, Ehrenpreis, Kornblumen, Stiefmütterchen, Hirtentäschel, Kamille, Klatschmohn, Rittersporn, Feldhahnenfusss, Liguster, Berberitze, Linde, Hainbuche.

In der Nähe von ehemaligen oder bestehenden Ziegeleien und ihren Tongruben, auch bei Hinweisen auf historische lokale Tongruben  Auch Flurnamen weisen darauf hin: letten, Lett, Lätt, Lei, Ley, Leim, Leimen beispielsweise Leimental, Lättegässli (Schleitheim), Laagrueb (Tägerwilen/ Gottlieben), Lambrechi (Baselland)

Lehm bergen:
Allenfalls entsprechend ausgestattet: robuste Schuhe, Handschuhe, Schaufel, Kübel

Was suchen wir?
Lehm mit nicht zu hohem Tonanteil, also nicht zu klebrig, sollte gut abtrennbar sein. Er sollte Sand, darf aber auch Kies und Steine enthalten. Gröbere Steine gleich entfernen, damit er gut gesiebt werden kann.

Konsistenz gleich mal prüfen: klebrig, lehmig-sandig bis sandig-lehmig (fett/ mager), am besten erdfeucht. Zu tonhaltiger Lehm ist kein optimaler Baulehm. Wenn sich eine Kugel oder eine Zigarre formen lässt, sind die Chancen gut.

Nicht die Humusschicht (oben mit Wurzeln, nahrhafter, verrotteter Boden) verwenden oder druntermischen, kein organisches Material oder Verunreinigungen. Sofern Zivilisationsreste vorhanden, dann wurde das Material schon einmal umgelagert und ist besonders zu prüfen.

Reiner Lehm kann gut lange gelagert werden, in verschlossenem Behälter bleibt er feucht, in offenen trocknet er (je nach weiterer Verwendung)

Dokumentation:
Die Entnahmestelle mit Ortsname, Beschrieb der Situation, Zugänglichkeit/ Menge, temporär?, Foto und GPS/ Kartenausschnitt (swisstopo) dokumentieren