Geologische Wanderung St. Urban

19. August 2023

Geologie und Lehm

Eine geologische Wanderung um die Ziegelei St. Urban und die Tongrube Roggwil

Datum: Samstag, 19. August 2023
Zeit: 10:30 – 16:00 Uhr
Treffpunkt: Bahnhof St. Urban (4915 St. Urban LU) um 10:30 Uhr

Wanderung: ca. 2 Std (Vormittag) + 2 Std (Nachmittag)
Ende: ca. 16:00 Uhr in St. Urban

Leitung: Dr. Roy Freeman, Geophysiker ETH Zürich
www.geowanderung.ch

Thema: Lehm und Ton in der Molasse

Im Juni 2021 besuchte die IG Lehm auf Exkursion die Klosterziegelei St. Urban, wo geschichtsträchtige Handwerkskunst und die Produktion von historischen Ziegeln ins Staunen versetzte. Jetzt gehen wir auf Wanderschaft den Spuren bis zum deren Ursprungsmaterial nach und erkunden die reichhaltige Geologie dahinter.

Besichtigung Lehmgrube
Geologe Roy Freeman führt uns zur eindrücklichen Abbaustelle von St. Urban, wo das Rohmaterial für die Ziegeleiwerke geholt wird. Wir werden hier etwas mehr über die Herkunft und den Entstehungsprozess über Mio. von Jahren dieser Sande und Tone der «Unteren Süsswassermolasse» erfahren.

Wanderung: ca. 2 Std.

Mittagspause im Klostergasthaus
Nach den geologischen Inputs stärken wir uns bei geselligem Zusammensein im Gasthaus „Löwen“ neben dem ehemaligen Zisterzienserkloster St. Urban für die zweite Wanderetappe am Nachmittag durch das nahegelegene Waldidyll.

Wanderung durch den „Ziegelwald“
Mit wenig Steigung ist der Ausflug durch den lichten, lauschigen Wald zwischen St. Urban und Langenthal (BE) nachmittags eine leichte Wanderung für Interessierte und Wanderlustige jeden Alters und jeder Fitness.

Wanderung: ca. 2 Std.

 

Einladung Geowanderung St. Urban

Information zur Molasse

Als Molasse werden Sedimente und Gesteine bezeichnet, die sich in fluvialen oder flachmarinen Umgebungen ablagern und während der Erosion eines Gebirgszuges aus der letzten
(Hebungs-)Phase entstehen. Der Begriff Molasse wurde 1779 von Horace-Bénédict de Saussure in die wissenschaftliche Literatur eingeführt. Der Begriff leitet sich möglicherweise von dem gleichnamigen französisch-schweizerischen Wort für sehr weich ab (dieses wurde bereits im 14. Jahrhundert verwendet und geht wiederum auf das lateinische mollis 'weich, mild' zurück). Molassesedimente werden überwiegend in terrestrischen oder flachmarinen Ablagerungsgebieten im Vorland eines Gebirges abgelagert. Geröll, Sande, Silt (Schluffe) und Tone werden von Flüssen aus dem Gebirge in das Vor- und Hinterland transportiert, wo sie sich ablagern. In der Nähe des Gebirgsrandes überwiegen Sandsteine und Konglomerate (z. B. Nagelfluh). Wenn das Ausgangsgestein Kalkstein enthält, bilden sich z. B. Ablagerungen von Jura-Nagelfluh oder feinere Ablagerungen wie Mergelgestein. In grösserer Entfernung vom Gebirge überwiegen feinere Ablagerungen wie Feinsand, Silt und Ton.

Die Molasse bei der Ziegelei St. Urban heisst "Obere bunte Molasse", und ist ein Teil der Unteren Süsswasser Molasse (USM), 24-21 Millionen Jahre alt.

Mehr Information während der Wanderung!

 

Roy Freeman
Geowanderung

Veranstalter

IG Lehm Fachverband Schweiz
 
Leitung:
Roy Freeman

Ort

St. Urban LU