TdS Raum Basel

08. Juni 2013

Tour de Suisse aktuell

Besuche bei den IG Lehm-Mitgliedern

  • Etoscha-Haus Zolli Basel
  • Bilderarchiv Oberwil
  • Therwil Wohnhaus mit Architekturbüro und IG Lehm Sekretariat
  • Hofstetten EFH in Brettstapelbauweise

Bericht zu den Besichtigungen

 

Etoscha-Haus Zolli Basel, 10:00
27 Teilnehmer-innen fanden sich bei schönstem Frühsommerwetter ein und wurden von Etoscha-Haus Architekt Peter Stiner zum ersten Besichtigungsobjekt geführt. Seit seinem Baujahr 2000, steht das Etoscha-Haus mehr 12 Jahre im Zolli und ist eines der bewundernswerten Gebäude in der Basler Zoo Oase.
Stiner: dass wir das Gebäude in Stampflehm ausführten, hat noch jemand in Frage gestellt; es war der richtige Entscheid. Der attraktive Bau erscheint schön eingewachsen und in sehr gutem Zustand.
Mit den teilweisen Erosionen an der Wetterfassade und dort, wo das Wasser nach starken Niederschlagsphasen von dem intensiv begrünten Flachdach herunter läuft, kann der Zolli gut leben. Denn es besteht keine Gefahr, dass die Wandstruktur weiter grossen Schaden nähme. Im Innern hat sich EIN Mauerbrüterpaar ein Nistloch gemacht und fühlt sich dort seit Jahren sehr wohl. Den Erdmännchen und Erdhörnchen scheint es in Exil-Nationalpark von Namibia zu gefallen. „Fressen und gefressen werden“ lautet das Thema dieses Zolli-Bereiches.

Oberwil Bilderarchiv, 11:15
Das 1994 entstandene Archiv wurde als Unterterrainbau in Beton realisiert, innen mit 14cm Foamglass ausgekleidet und mit vorgestellten und Ortslehm verputzten 12cm St.Pierre Lehmstein-Wänden aus Rupperswil AG. Zwei Fensterbänder von je ca. 1.5m2 Grösse bringen angenehmes Tagslicht in den Raum. Der Hygrometer sagt, dass es ca. 60% Luftfeuchte gibt und dies bei 20°C Raumtemperatur. Obwohl die Fenster praktisch nie geöffnet werden, ist die Luft mit den vielen hundert Ölbildern des ehemaligen lokalen Meisterkunstmalers  hervorragend gut. Die Eigentümerin lässt lediglich zeitweise die Türe zum Keller des Hauses offen. Erstaunlich, denn die Tochter des ehemaligen Kunstmalers sagt, dass der Raum Jahr ein und aus immer etwa das gleiche Klima habe. Im Winter wird nach Bedarf der Raum leicht beheizt.  

Therwil Wohnhaus mit Architekturbüro und IG Lehm Sekretariat, 12:30
2003 umgebaut ist das dritte Besichtigungsobjekt  der Ort unseres Mittagslunches. Wem es draussen mittlerweile zu warm wurde, hielt sich im kühlen EG Büro auf, und ging barfuss eine Weile über den Stampflehmboden: Die andern setzten sich unter die 2 Fruchtbäume und genossen ein kühles Wasser oder Bier. Das Essenbuffet  von Claudia und Rainer vorbereitet schmeckte den Leuten. In der 2 stündigen Mittagspause konnte rege über die bisherigen Eindrücke ausgetauscht  werden. Ein wichtiger Punkt an unsern Anlässen! Zum Abschluss wurde ein Rundgang vom Dach bis in das EG gemacht. Besonderes Interesse weckte die 10-jährige Erfahrung mit der Wandheizung, die verschiedenen Lehmputzarten und Farben und die 60m2  Stampflehmboden im Bürobereich.  

Hofstetten EFH in Brettstapelbauweise, 15:15
Das wohnliche Einfamilienhaus der Familie D. in Niedrigenergiebauweise mit Baujahr 2000 empfing uns, wie schon vor Jahren beim ersten Besuch, noch immer in hervorragendem Zustand. Das Innenraumklima, welches durch die grosse Lehmmasse wunderbar unterstützt wird, zeigt an den Wänden ein paar wenige Risse. Der Grundofen mit Satellit von Ofenbauer P.E.  leistet als einzige Wärmequelle seit Beginn seine wertvollen Dienste. Der Brennraum und die Kochstelle sind noch in sehr gutem Zustand und mussten erst wenige Male ausgestrichen werden. Die Brettstapelaussenwände, welche mit 4cm gestapelten Lehmplatten und 2cm Lehmputz auf Schilfrohrmatten versehen sind, stellen mit der 10m3-Lehm-Deckenschüttung eine grosse und hervorragende Speichermasse dar. Diese Massnahme  zeigt sich heute als grosser Gewinn.

Um 16:15 fand unser vielseitiger Anlass seinen Schluss und alle Teilnehmer-innen kehrten erfüllt und erfahrungsgesättigt nach Hause.

Verfasser IGL-rh

Veranstalter

IG Lehm Fachverband Schweiz
&
degen hettenbach & partner

Ort

Therwil BL + Basel BS