TdS Strohlehm bei Chiavenna

20. – 21. Oktober 2018

Tour de Suisse aktuell Chiavenna

Besuche bei den IG Lehm-Mitgliedern

 

Wir besuchten IG Lehm-Mitglied Matthias Götsch und Familie, die nahe Mese (Italien) ihr kleines Haus in Eigenregie aus Holz, Stroh und Aushublehm auf ganz eigene Weise bauten.

Programm:

  • Besichtigung Holz-Stroh-Lehm-Haus in Elementbauweise/Selbstbau
  • Input zu Tockenmauern und Permakultur
  • Stadtbesichtigung Chiavenna

Bericht zur Besichtigung


Am 20. Oktober trafen sich um 12 Uhr Mittags 10 Mitglieder der IG Lehm und ein Gast beim Bahnhof in Chiavenna.
Das Ziel war das Strohlehmhaus von Matthias Götsch und seiner Familie.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und fürstlich bewirtet. Danach zeigte und erklärte uns Matthias sein Haus.
Aus der Not machte er eine Tugend und endschied sich mit Strohlehm gefüllte Holzrahmenelemente zu bauen, die er dann mit einem Kran alleine versetzen konnte. Auf der vorgängig betonierten Garage hatte er so viel Platz um ca. 4 Tonnen Stroh und ca. 30 m³ Aushublehm von seinem Grundstück zu lagern, aufzubereiten und die Mischung in die vorgefertigten Holzrahmen zu füllen, was pro Element ca. 1 Tag in Anspruch nahm. Ein solches Element wiegt getrocknet ca. 300 kg/m³. Die Elemente stellte er dann auf eine im Voraus platzierte Holzkonstruktion, bei der Matthias fachmännische Hilfe eines Zimmermanns erhielt. Das Element innen ist leichter, als das Element aussen. Matthias sagt dazu: »Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Aber weil noch ca. 5 cm Grundputz aufgetragen werden, hebt sich das wieder auf.» Die Steinverkleidung aussen wird mit Lehm aus der Poebene gemacht, der einiges fetter ist als der Lehm vor Ort.
Zitat Matthias:
»Nach meinen Berechnungen kostet ein Fertighaus aus Strohlehm ca. 80% gegenüber einem Haus, welches aus Backsteinen und Betondecken gebaut wird. Gerechnet immer bis zum Grundputz. Endbeschichtungen kosten in der Regel für Lehm und Gips gleich viel, weil man beides mit der Pistole auftragen kann. Die Fertigbauvariante erfordert auf der Baustelle wenig Zeit.
Anders sieht es dann aus wenn man so ein Haus in Eigenleistung baut. Die Variante der Eigenleistung ist mit viel Einsatz auf der Baustelle verbunden. Je nachdem wie viel man für die Eigenleistung berechnet, ist diese Variante die günstigste.»

Urban Spirig, 4. November 2018

Veranstalter

IG Lehm Fachverband Schweiz

Ort

Chiavenna Italien